Dritter Bombenfund im Stadtgebiet Ansbach in einem Jahr

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Am Mittwoch, den 03.11.2021, um 09:49 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle Ansbach die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu einem Bombenfund in der Bischof-Meiser-Straße in Ansbach.

Fast im regelmäßigen Vier-Monats-Rhythmus lief der dritte identische Einsatz an. Es galt, so schnell wie möglich, die im betroffenen Gebiet befindlichen Personen zu evakuieren, um dann mit der Entschärfung durch den Kampfmittelräumdienst Bayern zu beginnen. Da zunächst nicht abgeschätzt werden konnte, um welchen genauen Sprengmitteltyp es sich handelt und speziell die Zünderart unbekannt war, wurde vorsorglich eine Soforträumung im Radius von 50-100 Meter durch Polizei und Feuerwehr veranlasst.

Z. B. können chemische (Aceton) Zeitzünder ein unkalkulierbares Risiko mit sich bringen, da diese von 0 bis zu 140 Stunden Zeitverzug auslösen können. Die mechanische Vorbelastung des Sprengkörpers kann durch die ersteintreffenden Kräfte nicht hinreichend sicher beurteilt werden. Der Bombenkörper lag in unserem Fall am 03.11.2021 auf einer 45 Grad abfallenden Abraumböschung und somit bestand zumindest die nicht auszuschließende Gefahr eines unkontrollierten Abrutschens auf der schiefen Ebene mit finalem Auftreffen am Baugrund!

Doch es kam etwas anders, als bisweilen erlebt: Zeitgleich ereignete sich in der Stadt Fürth ein analoges Ereignis, welches dazu führte, nach Festlegung mit dem Kampfmittelräumdienst Bayern, die eigentliche Entschärfung erst am nächsten Tag durchzuführen. Die entsprechenden Einheiten von BRK, THW, Feuerwehr, Polizei, Führungsgruppe Katastrophenschutz, ILS usw. bereiteten alles Erforderliche vor und am nächsten Tag um 06:30 Uhr begann der Einsatz in der Feuerwache Ansbach erneut anzulaufen.

Alle nahmen ihre Positionen ein und der Einsatzablauf wurde in fast analoger Weise wie die letzten Male abgearbeitet. Auf Einzelheiten und Details soll an dieser Stelle aus Wiederholungsgründen verzichtet werden und es wird auf die Berichterstattung vom März diesen Jahres verwiesen. Sehr positiv fiel auf, dass keine Vorkommnisse hinsichtlich verweigernder Personen zu verzeichnen waren. Die Bevölkerung reagierte gelassen, fast schon routiniert. Allerdings wurde die Situation mehrfach durch in den Absperrbereich einlaufende Personen unterbrochen. Anders als bisher war auch die Tatsache, dass sich der Frontzünder der 250 kg-Bombe in einem derart schlechten Zustand befand, dass dieser mit einem aus München kommenden Wasserstrahlschneidgerät (3600 bar) abgetrennt werden musste.

Der Zünder wurde dann im Anschluss vor Ort gesprengt. Um ca. 14:00 Uhr konnte dann Entwarnung gegeben werden. Wie seit Corona-Ausbruch generell, erleichterte das Tragen von Masken nicht unbedingt die Arbeit der Einsatzkräfte. Ein großes Dankeschön ergeht an alle eingesetzten Feuerwehren aus Stadt- und Landkreis Ansbach, an die Nachbarorganisationen des Bayerischen Roten Kreuzes, der Ärzteschaft, das THW, die Polizei und alle KatastrophenschutzmitarbeiterInnen/MitarbeiterInnen der Stadt Ansbach sowie den anderen Fachstellen wie Bahnmanagement, Stadtwerke Ansbach, usw...

Insgesamt befanden sich 371 Kräfte im Einsatz!

05/11/2021
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